Seite wählen

Am Freitag, 27.05.2022 fand in der Katharinenkirche ein Orgelkonzert zu Christi Himmelfahrt statt.

Maximilian Schnaus aus Berlin interpretierte Werke von Olivier Messiaen und Dominik Susteck

Olivier Messiaen – L’Ascension (1933)
Quatre Méditations Symphoniques
pour Orgue

I. Majesté du Christ demandant sa gloire à son père
II. Alléluias sereins d’une âme qui désire le ciel
III. Transports de joie d’une âme devant la gloire du Christ, qui est la sienne
IV. Prière du Christ montant vers son père

 

Dominik Susteck – Orgellabyrinth (2020)
für Orgel solo
– Spiegelkabinett
– Der Rufer
– Runner
– Schwarzes Loch
– Unendlichkeit

 

Messiaens erster Orgelzyklus „L’Ascension“ = „Himmelfahrt“ wurde zunächst als Orchesterwerk komponiert. In den Jahren 1932-33 entstanden vier Sätze, die jeweils andere Besetzungen hatten: So erklangen im ersten Satz nur die Blechbläser, im zweiten die Holzbläser zusammen mit den Streichern, im dritten das ganze Orchester und im letzten die Streicher alleine.

Im Jahre 1933 bearbeitete Messiaen zunächst den ersten und den vierten Satz für Orgel, dann auch den zweiten. Der dritte erwies sich als für Orgel unzugänglich. Messiaen komponierte einen völlig neuen dritten Satz: III. Transports de joie d’une âme devant la gloire du Christ, qui est la sienne. Dieser dritte Satz, eine prächtige virtuose Toccata, wird auch gerne alleine stehend in Konzertprogrammen gespielt.

Das Orgellabyrinth von Dominik Susteck wurde anlässlich des 50. Orgeljubiläums von der Sophienkirche Berlin mit der Unterstützung des Musikfonds e.V. in Auftrag gegeben und im Dezember 2020 vom Organisten Maximilian Schnaus uraufgeführt. Die 5 Sätze haben einen recht unterschiedlichen Charakter. Der erste Satz „Spiegelkabinett“ lebt von den beiden gegensätzlichen Manualen der Orgel, die wie Spiegel einander gegenübergestellt werden. Als weitere Ebene tritt das Pedal echoartig hervor. „Der Rufer“ nutzt das Register Trompete, das sich immer weiter in ein Rufintervall hineinsteigert. „Runner“ besteht aus Repetitionen, das „Schwarze Loch“ saugt mit liegenden Clustern jegliche Melodik und Harmonik auf. Im letzten Satz erklingt nicht nur die Orgel, sondern auch ein angestrichenes Weinglas auf dem 3-gestrichenen cis: „in vino veritas“ als offenes Ende.

 

 

Weitere aktuelle Nachrichten

error: Content is protected!