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Dank an alle Helfenden des ökumenischen Gemeindefestes in Königsborn

Eine Rückschau auf ein sonniges Fest, ein großes Dankeschön an alle, die das dreitägige Fest haben gelingen lassen und eine humorige Nachlese aus Sicht von unverzichtbaren MitarbeiterInnen bei Gemeindefesten:

Mitten in der Nacht zum Montag, so gegen 2 Uhr. Ich werde wach, hab noch nicht lange geschlafen. Was hat mich geweckt? Ein Gewitter? Kein Donner zu hören, kein Blitz. Ungewöhnlich Geräusche höre ich, die mich in den Keller locken. In der Waschküche vernehme ich Gemurmel, mal laut, mal heiter, anerkennend, fragend, erstaunt und auch leicht gereizt. Ansonsten schwingt in der Waschmaschine die Trommel ihre letzten Runden im Schleudergang. „Was war denn heute los im Forum?“, fragt ein Spültuch, das seit einigen Jahren nicht mehr aus der Schublade geholt worden war und nun frisch gewaschen zum Trocknen auf der Leine hängt. „Ein riesiges und großes Fest an allen Kirchen in Königsborn hat stattgefunden. Wir ahnten schon, dass das anstrengend wird.“, kommentierten einige andere Trockentücher, die seit Jahren schon öfter dort zum Dienst eingeteilt waren.

Ich lehne mich an die Waschmaschine, die nun schwieg und ich höre zu:

„Wir gingen durch so viele Hände!“ – „Schon am Freitag und Samstag. Da durften wir beim Fensterputzen helfen.“  Einige mochten es mit sanften Händen, die Tische abzuwischen. „Mir hat es sehr gut gefallen, dass ich mal nach draußen kam und auf einem schicken Ständer mich beim Trocknen erholen konnte.“  „Da war ich auch mal.“ sage eine bunt geblümte Schürze, die auch über den schönen Innenhof am Forum staunte. „Ja, da war es richtig schön. Eine fleißige Frau hat samstags noch Stolperfallen beseitigt, Löcher mit Sand verfüllt, dass niemand stürzt.“  „Und wir durften mit in den Kühlwagen.“, rufen zwei grün-karierte Trockentücher. „Dort wurden wir dringend beim Schneiden der Torten und Kuchen gebraucht. Es war schön kühl, aber auch ein bisschen düster.“

„Überhaupt wurden wir alle am Sonntag dringend gebraucht. Alle, Männer und Frauen jeden Alters und aller Gemeinden haben geholfen und wir durften dabei sein.“  „Moment mal, wir hatten auch eine großartige Aufgabe. Wir waren den ganzen Tag beim Grill im Einsatz. Das war mal was!“, mischen sich zwei Topflappen ein. Ein Paar in braun und orange, gehäkelt und bestimmt aus den 70ern, denke ich. Ihre Freude war dem leicht verschlissenen Paar anzumerken. Das Gemurmel geht weiter und ich hänge schnell weitere „stoffliche Mitarbeiter“ zur Erholung und Trocknung auf die Leinen. Da höre ich Gelächter, fast arrogant klingt das knallgelbe Tuch aus Halbleinen. „Wer seid ihr denn? Euch kenne ich nicht. Hab euch nie in der Schublade gesehen.“ „Moment mal, wir kommen aus Paul Gerhardt und der Christus Gemeinde, waren mit Eifer beim Waffelbacken. Wir haben auch den ganzen Tag geschuftet. Wie ihr! Die Erholung haben wir uns heute Nacht auch verdient.“, entgegnen sie deutlich und bestimmt. Die Reihe der Trockentücher der kfd, alle blau-kariert und wie immer zusammen zur Erholung auf der Leine, nicken zustimmend und begrüßen die Helfer aus den Nachbargemeinden.

Zwei zerknitterte Tücher will ich ausschlagen und aufhängen, da fordern sie mich auf, sie ganz vorsichtig zu behandeln. Ihnen sei so schwindelig, sie hätten so viel erlebt und junge Leute getroffen.  Erst haben sie den Bagger gesteuert mit den Messdienern, Fußball am Kicker vom Taubenschlag gespielt, die Kindergärtenaktion, die Kirche Kunterbunt und dann die Pfadfinder besucht und mit ihnen am Lagerfeuer Stockbrot gebacken. Weiter erzählen sie. „Das hat großen Spaß gemacht. Leider hat es da so gequalmt, wir waren verräuchert, dass wir nicht mehr arbeiten konnten.“

„Faule Ausrede von euch Drückebergern“, ruft ein rosafarbenes Schwammtuch. „Ihr jungen Tücher. Wohl eher Waschlappen. Ich war überall. Ich bin im lebendigen ökumenischen Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche gewesen. Ich habe das Musical „Der blaue Planet“ gesehen, Sitzgymnastik gemacht, war am Stand des Lebenszentrums und vom Kinder- u. Jugendhospiz. Als vielgenutzter Spüllappen im Forum bin ich auf Zack.  War bei den Nähfrauen der Herz Jesu Gemeinde und ihrem schönen Stand. Der Shanty Chor an der Christus Kirche, der Imker, die Gruppe „Welt offen“, Gäste aus Eritrea und die Gruppe der solidarischen Landwirtschaft. So viele Angebote. Ich könnte euch noch stundenlang erzählen.“  „So ein Fest hatten wir schon lange nicht mehr. Gut, dass wir da waren und ….“

„Könnt ihr endlich mal zum Ende kommen. Ich bekomme keine Ruhe und brauche meine Zeit zum Trocknen.“, meckert ein in die Jahre gekommener Spüllappen. „Eher katholisch“, denke ich, den kenne ich auch schon einige Jahre.  Einige Gänse, die ein Trockentuch zieren, meckern: “Wir brauchen alle unsere Ruhe. Dienstag müssen wir alle wieder bereit sein und in der Schublade liegen.“ „Stimmt!“ denke ich „Dienstag, früh morgens brauchen wir euch nach der Wort Gottes Feier der kfd zum Frühstück schon wieder.“ und leise tapse ich wieder nach oben. Das Gemurmel lässt nach. Endlich kehrt entspannte Ruhe ein.-

Ohne so viele Helfer aller 3 Gemeinden, im Vorfeld und am Fest, hätte die Arbeit zum 3-tägigen Gemeindefest nicht gestemmt werden können. Hätten nicht so viele am Sonntag von früh bis spät gewirbelt, wäre es nicht so schön geworden. Die Freude der Spültücher, Trockentücher zu diesem Fest teile ich. Am Dienstag nach dem Fest, waren alle wieder da, stoffliche und menschliche MitarbeiterInnen.

Ein Fest, das zeigt, dass die Kirchengemeinden in Königsborn im lebendigen Miteinander sind. Ich – Du – Wir. Aktiv, vielfältig und stark in der Ökumene. Ein herzliches Dankeschön dem Sonnenschein an allen Tagen und an alle Mitwirkenden.

 

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